Entkusseln

Mit Entkusseln wird in der Landschaftspflege die Beseitigung junger Gehölze, sogenannter Kussel, bezeichnet. Dabei wird mit Motorsensen oder Motorsägen (Freischneider) der aufkommende Gehölzaufwuchs entfernt, der meist aus Baumarten wie Birke oder Kiefer besteht. Das Entkusseln ist eine Form der Kulturlandschaftspflege zur Offenhaltung unter Anderem von Moorflächen, die sich ohne diese Maßnahmen zu Wäldern entwickeln würden. Durch diese Art der Landschaftspflege sollen bestimmte moortypische Pflanzen erhalten werden. In renaturierten Moorflächen soll auch der übermäßigen Verdunstung durch die Gehölze vorgebeugt werden.
Das Himmelmoor ist ein reines Regenmoor, das gerade durch den übermäßigen Bewuchs durch Birken einen großen Wasserverlust erleiden würde.
Eine ausgewachsene Birke kann im Sommer dem Moor bis zu 200 Liter Wasser pro Tag entziehen. Dieses Entkusseln darf natürlich nur im Spätherbst nach der Vegetations- und Brutzeit in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden stattfinden. Das Entkusseln wird durch ein Team des Förderverein Himmelmoor an 2-3 Tagen durchgeführt.
Es werden auch im Jahreswechsel nur Teilbereiche entkusselt, um Brutgebiete der Vögel zu erhalten.
Das anfallende Schnittgut wird zum Beispiel für Benjeshecken* oder als Bündel zur Dammsicherung (Siehe Fotos) verwendet.
Ein Teil wird auch als Unterschlupf für die Tierwelt liegen gelassen.
* Benjeshecken sind Totholzhecken, die durch linienhafte, lockere Ablagerungen von hauptsächlich dünnerem Gehölzschnitt aufgebaut werden können. Hermann Benjes beschrieb dieses Ende der 1980er Jahre. Benjeshecken bieten Vögeln und anderen Tieren Schutz und Nahrung.