Exkursion der DMG-Sektion Nord ins Himmelmoor

Die Sektion Norddeutschland der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG) unternahm am 10. Juli 2018 mit knapp 20 Teilnehmern eine begeisternde und sehr informative Exkursion ins Himmelmoor. Sie wollte sich direkt vor Ort über Treibhausgasemissionen in einem wiedervernässten Hochmoor informieren und hatte dazu Herrn Prof. Dr. Lars Kutzbach und Herrn Dr. David Holl vom Institut für Bodenkunde der Universität Hamburg eingeladen. Dieses betrieb bis Herbst 2019 einen Messmast in einem wiedervernässten Bereich, in dessen westlichem Teil bis Juni 2018, also bis kurz vor der Exkursion, noch Torf abgebaut wurde. Hier wurden neben meteorologischen Parametern wie Lufttemperatur, Strahlung und Niederschlag insbesondere der Wind und die Treibhausgase Methan und CO2 in hoher zeitlicher Auflösung gemessen. Erste Ergebnisse zeigen, dass zwischen 2012 und 2015, also in der Zeit des Torfabbaus und vor der Vernässung der westlichen Fläche, zwischen 1.400 bis 1.800 Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr freigesetzt wurden. Trockengelegte Moore sind eine Quelle für Treibhausgase und fördern die Klimaerwärmung.

Nach der Vernässung war dann die CO2 -Emission um bis zu 40 % geringer. Dafür stieg die Freisetzung des Treibhausgases Methan, das bei der Zersetzung von Pflanzen in sauerstoffarmen Wasser entsteht, um bis zu 80 % an (siehe auch Zeitungsartikel). Die Methanemission auf den bisher noch unbewachsenen Wasserflächen wird sich in Zukunft durch die Ansiedlung von Torfmoosen und weiteren Pflanzenbewuchs reduzieren. Wie lange es dauert, bis das Himmelmoor durch die Wiedervernässung jedoch annähernd in den Zustand eines intakten, ursprünglichen Moores versetzt wird, das CO2 aufnimmt, also eine Kohlenstoffsenke wird und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leistet, ist noch nicht abzusehen.
Um den Entwicklungsprozess weiterhin zu überwachen und die vielen noch offenen Fragen zur Klimawirksamkeit wiedervernässter Moore zu klären, ist die Fortführung der Messungen unbedingt erforderlich.