Moorhistorie

Das Himmelmoor ist etwa 10.000 Jahre alt. Es entstand beim Abfluss des Gletscherwassers. Dabei entstanden zwischen Bilsbek und Pinnau viele Seen. In diesen bildete sich durch abgelagertes Pflanzenmaterial eine Pflanzendecke, auf der sich Bruchwald bildete. Das dauerte einige tausend Jahre. Im mittleren Bereich siedelte sich Torfmoos an. Es entwickelte sich zunächst ein Niedermoor, das sich im Laufe der Zeit zu einem Hochmoor von ca. 10 m Höhe wandelte.

Niedermoore werden von nährstoffhaltigem Grundwasser gespeist. Die Bedingungen für Pflanzen und Tiere sind hier bedeutend günstiger als im Hochmoor.
Hochmoore leben allein vom Regenwasser, weshalb sie auch Regenmoore genannt werden. Sie sind aus vielen Arten von Torfmoosen aufgebaut. Diese Torfmoose sind in der Lage, das bis zu 30-fache ihres Trockengewichts zu speichern. Sie sind außerdem in der Lage, das Wasser sauer zu machen, was dazu führt, dass in diesem Lebensraum nur sehr spezialisierte Pflanzen und Tiere existieren können.

Nutzungsgeschichte

Etwa ab 1780 wurde das Himmelmoor entwässert, um Agrarflächen zu schaffen oder um Torf abzubauen. Lange Zeit erfolgte das durch manuelles Torfstechen.
Ab 1870 wurde der Torfabbau unter Einsatz von Maschinen intensiviert. Dabei wurde auch das Torfsodenstechen durch das Fräsverfahren ergänzt.
Für die private Nutzung, nämlich als Heizmaterial, wurden allerdings, speziell nach den Weltkriegen, weiterhin Torfsoden gestochen.
Nach Ende des Torfabbaus im Himmelmoor (2018) sind von der Torfschicht nur noch 1,50 m erhalten.

In den Randgebieten des Moores wurde Weideland geschaffen. Auf der Weide bei  Ende des Moorlehrpfads wurde ein Holzmast gesetzt, der zeigt, wie hoch hier das Moor  vor der Entwässerung und vor dem Torfabbau war. (Erlebnisstation  und Infoschild 21)

 
An der nordwestlichen Seite der Abbaufläche befindet sich der „Knust“. In diesem Gebiet wurde kein Torf gestochen. Dort hat sich ein Sockel des ursprünglichen Hochmoores erhalten. Allerdings ist seine Höhe nur durch Entwässerung fast auf die Hälfte geschrumpft. Dieser Bereich ist seit vielen Jahren streng geschützt.
Am Knust sind einige Pflanzen zu finden, die es im übrigen Himmelmoor nicht gibt: Rotes Torfmoos, Rentierflechte, Scharlach-Becherflechte.

Rotes Torfmoos

Scharlachbecherflechte